6 Jahre Kinderservice JOCUS
Im Dienste der Kleinen mit Höhen und Tiefen
Im operativen Tagesgeschäft blieb er doch fast unbemerkt: Der 6. Jahrestag seit Gründung von JOCUS am 1. Juli. Doch so ganz möchte ich dieses Jubiläum nicht beiseiteschieben. Schließlich ist es nicht einmal selbstverständlich, dass es JOCUS noch gibt. Über meine Erfahrungen in den Zeiten der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Ängste und Sorgen um mein Business, habe ich in vorherigen Blogs schon berichtet. Auch darüber, dass die Eröffnung meines Kindertreffs in Dresden-Pieschen womöglich die Rettung von JOCUS war und dass mitten in der Hochphase der Pandemie.
Unternehmensentwicklung als ständiger Prozess
Heute, rückblickend, bin ich davon überzeugt, dass alles kam wie es kommen musste und alles sich zur richtigen Zeit fügte. Hätte ich nur damals schon diese gelassene Haltung an den Tag legen können. Probleme zu lösen und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen, gehört zum alltäglichen Business dazu, das habe ich mittlerweile gelernt. Aber ich habe mir gleichzeitig die aus meiner Sicht wichtigste Eigenschaft guter Unternehmer zu eigen gemacht, nämlich Anpacken und Dranbleiben, einfach mal Machen! Es muss nicht immer alles gleich perfekt sein. Dinge brauchen manchmal Zeit, sich zu entwickeln, aber sie müssen zumindest angestoßen werden.
Heute weiß ich, dass die Arbeit nie umsonst ist. Anfangs machte ich zum Beispiel die Erfahrung, dass einige meiner geplanten Kurse im Kindertreff so gar nicht angenommen wurden und dabei hatte ich extra externe Partner mit ins Boot geholt, um ein ganz besonderes und vielfältiges Angebot für die Kinder bereitstellen zu können. Heute gestalte ich mit meiner Mitarbeiterin die Kurse selbst. In diesem Jahr wurden meine Angebote das erste Mal in den Dresdner Ferienpass aufgenommen. Was ich merke: Es sind manchmal die kleinen und einfachen Dinge, die besonders gut ankommen, wie zusammen mit anderen backen, das Basteln mit Filz oder meine Puppentheatervorführungen. Meine kleinen Besucher schätzen dabei das freundliche, liebevolle und entspannte Ambiente im Kindertreff, und übrigens auch die Großen. Erst neulich sagte eine Mutter, die in den Sommerferien mit ihrem kleinen Sohn im Kindertreff war: „Ich genieße das gerade sehr!“ Für mich eine wunderbare Bestätigung für meine Arbeit.
Die verschiedenen Rollen als Unternehmerin
Die Verantwortung als Unternehmerin ist doch größer, als ich anfangs dachte, aber daran bin ich auch gewachsen. Zumal ich mittlerweile nicht mehr nur Verantwortung mir selbst, meinen Kund:innen und Geschäftspartner:innen gegenüber habe, sondern auch für meine Mitarbeiterin Christiane, die mich seit gut einem Jahr unterstützt. Auch dies war ein Lernprozess für mich. Die Rolle als Arbeitgeberin bedeutet ja nicht nur, jemanden in Lohn und Brot zu bringen, sondern in Wertschätzung diesem Menschen gegenüber seinem Tun einen Sinn zu geben, ihn fachlich und persönlich zu fördern.
Eine besondere Erfahrung in dieser Hinsicht durfte ich erst kürzlich machen. Christiane absolvierte eine Weiterbildung im Arbeiten und Basteln mit Filz. Sie war total begeistert und erzählte mir voller Freude von diesem Lehrgang. Die Begeisterung ist auf mich übergesprungen und ich habe beschlossen, dass Filzen im Kindertreff als neues Kursangebot für Kinder, aber auch Erwachsene ins Programm aufzunehmen. Christiane hat für den Kurs die Verantwortung übernommen, organisiert und betreut diesen. Es war eine Lehrstunde in Mitarbeitermotivation und für mich die Rückbesinnung auf eine Lebensweisheit, die ich mir ja auch selbst zu eigen gemacht habe: Tue, was dir Spaß macht und der Erfolg kommt von alleine.
Es ist für mich eine Freude zu sehen, wie Christiane in ihrer Arbeit aufblüht. Es macht unglaublich viel Spaß mit ihr zusammen neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. So haben wir mittlerweile einige Puppentheaterstücke selbst geschrieben und ihnen mit selbstgebastelten Requisiten eine ganz individuelle Note verliehen. Demnächst bringen wir mit „Rumpelstilzchen mal anders“ das nächste Stück heraus. Warum die bekannte Märchenfigur in unserem Stück zum Botschafter für eine saubere Umwelt wird, erfahren unsere Besucher im Spätherbst. In diesem Jahr habe ich das Puppenspiel übrigens erstmals in die Schulen gebracht – als Vorführung oder als pädagogisches Projekt. Letzteres unterstützt die Sprachförderung sowie die Förderung sozialer Kompetenzen bei den Kindern und stößt in den Schulen auf große Begeisterung. Das heißt für mich: immer die Antennen ausfahren und eruieren, wo die Bedarfe der Zielgruppe liegen. Daraus entwickele ich meine Angebote.
Neben Pädagogin und Arbeitgeberin bin ich aber auch noch Coach. Schließlich ist es mir ein Anliegen, dass auch andere den Weg in die Selbstständigkeit als Erzieher:in einschlagen. Dabei möchte ich sie im Coaching mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen unterstützen und begleiten.
Ab September startet zudem meine Dozententätigkeit an der Heimerer Berufsschule für angehende Sozialassistent:innen. Schwerpunktmäßig unterrichte ich dort in den Bereichen künstlerisches / kreatives Gestalten und Spielen. Damit erfüllt sich für mich auch in gewisser Weise ein Kindheitstraum, wollte ich doch früher immer Lehrerin werden. Auch diese Dozententätigkeit ist etwas, das ich nicht plante, sondern was sich über die Zeit und mit zunehmender Bekanntheit entwickelt hat. Mein proaktives Vorgehen fällt auf fruchtbaren Boden. Deshalb vertraue ich auf den Lauf der Dinge und weiß, dass es ein „Fertigsein“ nie geben wird.
Panta rhei – alles fließt!
In diesem Sinne danke ich allen, die mich in den ersten Jahren mit JOCUS begleitet und unterstützt haben und freue mich auf weitere spannende Jahre!
Eure Manu
Bild zur Meldung: 6. Geburtstag Jocus